Fast jeder zehnte Spandauer Lehrer ist ein Quereinsteiger

CDU-Fraktion: Personalplanung des Senats nicht erkennbar

Die CDU-Fraktion Spandau kritisiert die Personalpolitik von SPD-Bildungssenatorin Scheeres scharf. Nur jede vierte neu zum Schuljahresbeginn eingestellte Lehrkraft hat auch eine Laufbahnbefähigung, wenn man die Wiedereinstellung von Pensionären außer Acht lässt.

Dies ergab eine Anfrage der CDU-Fraktion Spandau. Demnach wurden zum Schuljahresbeginn 330 Personen neu eingestellt. Eine Lehrbefähigung haben 132 Personen (inkl. 41 Pensionären), des weiteren 78 Quereinsteiger, 89 LovL und 31 Master-Studenten. Die Nicht-Lehrerquote der neu eingestellten Personen beträgt somit 60%.

Patrick Wolf, Schulpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion Spandau, erklärt:

"Frau Senatorin Scheeres mobilisiert in ihrer selbstverschuldeten Not jede und jeden, die oder der vor der Tafel stehen will - unabhängig von der persönlichen Qualifikation. Die Quereinsteigerquote beträgt im Bezirk Spandau bereits 9,2%.

Diese Entwicklung ist nicht nur besorgniserregend für die Qualität in den Klassenzimmern. Mit dieser Politik wird durch die SPD-Bildungssenatorin Schritt für Schritt das Lehramtsstudium entwertet, wenn nicht gar infrage gestellt. Mit dieser Abwehrhaltung und mangelnder Anerkennung für die Leistungen unserer Lehramtsstudierenden, die trotz der schlechten Bedingungen an Berliner Schulen unterrichten wollen, ist gute Bildung in Berlin langfristig zum Scheitern verurteilt.

An der mangelnden Beantwortung unserer Anfrage werden die Schwächen der Berliner Schulpolitik deutlich. So ist eine Personalplanung des Senats ist nicht erkennbar. Der Senat weiß angeblich weder, wie viele Lehrkräfte zum Ende des laufenden Schuljahres pensioniert werden, noch wie viele Lehrkräfte nach Brandenburg abgewandert sind. Aussagen zur Personalsituation an den einzelnen Spandauer Schulen verweigert der Senat offensichtlich der Bezirksverordnetenversammlung.

Diese Scheuklappen- und Maulkorbpolitik bringt uns nicht weiter. Es braucht ein sofortiges Umdenken in der Schulpolitik. Insbesondere die SPD muss ihre Blockade bei der Verbeamtung endlich aufgeben und wir müssen uns darüber unterhalten, welche Standortvorteile wir für die Spandauer Schulen entwickeln können, um wieder mehr ausgebildete Lehrkräfte nach Spandau locken."